Kraetschmer setzt sich für mehr Fans im Stadion ein Die verschärften Maßnahmen der Regierung, die alle überraschten und ab sofort durch eine Verordnung gelten, legen eine maximale Besucherzahl von 3.000 für Großveranstaltungen im Außenbereich fest. AG-Vorstand Markus Kraetschmer will die zuständigen Ministerien und die Behörden mit Fakten davon überzeugen, dass diese Regelung schon bald wieder aufgehoben wird. Der Abo-Verkauf wurde bekanntlich aufgrund der verschärften Maßnahmen gestoppt. Alle Austrianer, die sich bis 11. September, 13:00 Uhr ein Saison-Abo für die Generali-Arena kauften, werden aber bei unseren Heimspielen dabei sein können. „Die kurzfristige Veränderung der Vorgaben war eine große Enttäuschung, weil viele Mitarbeiter und externe Experten sehr intensiv an diesem neuen Konzept gearbeitet haben, das knapp über 7.500 Zuschauer ermöglicht. Wir hätten nur zu gerne bewiesen, dass dieses Konzept sehr, sehr gut ist und funktioniert! Der Regierungsbeschluss vom letzten Freitag hat für uns auch die zuvor kommunizierte Ampelregelung ausgehöhlt“, sagt Markus Kraetschmer. Mit Fakten entgegentreten Die Obergrenze von 3.000 Zusehern ist vorerst eine temporäre Maßnahme, die für das Heimspiel am 20. September gegen SV Ried gilt. Dann muss man die weiteren Schritte der Behörden und etwaige Gesetzesbeschlüsse abwarten und die Situation gegebenenfalls wieder neu bewerten. Ziel ist und bleibt es, so schnell wie möglich vor so vielen Zusehern wie möglich zu spielen. „Bundeskanzler Kurz hat ja bereits angekündigt, dass diese neue Regelung wohl zumindest bis Jahresende bestehen wird, vor nicht einmal 2 Wochen wurde uns noch mitgeteilt, dass die Verordnung mit bis zu 10.000 Besuchern gültig bleibt! Ich bin jemand, der gerne faktenbasiert diskutiert, Maßnahmen mit Logik begründet sehen will. In Österreich gibt es seit August wieder Fußballspiele mit Publikum und mir ist nicht bekannt, dass irgendwo schon ein Cluster aufgetreten ist. Diese Fakten müssen wir jetzt in den nächsten Wochen mit validen Zahlen untermauern und dann offensiv und klar mit den Ministerien und Behörden diskutieren und Verbesserungen erzielen - ich bin dazu bereits intensiv im Austausch mit dem ÖFB, der Bundesliga und anderen Klubs“, erklärt Kraetschmer. Stöger: „Das braucht ein Fußballspiel“ Die Leidtragenden sind vor allem jene Fans, die nicht die Fußballspiele ihres Herzensvereins besuchen dürfen. „Unseren treuesten Abonnenten, die sich frühzeitig das Abo gekauft und jetzt ihren Platz sicher haben, sind wir zu großem Dank verpflichtet, sie sind eine wichtige Säule. Bei den Fans ist aber auch eine Verunsicherung zu bemerken. Wenn der Zustand noch länger andauert, geht womöglich die Bindung zu den Fans verloren – wir benötigen schnellstmöglich Klarheit, Planbarkeit und Perspektive“, sagt der AG-Vorstand. Für General Manager Peter Stöger sind die Fans ein elementarer Bestandteil des Sports: „Das Fußballspiel, das wir im Frühjahr hatten, war ein notwendiges Übel, um die Liga fertigzuspielen. Das ist aber alles nichts wert, wenn keine Zuschauer da sind. Das hat man auch in Linz gesehen, die Stimmung war gut, nicht für uns, das ist klar, aber das braucht ein Fußballspiel und es hat Spaß gemacht.“ Fehlende finanzielle Planbarkeit Den Vereinen fehlt aufgrund der sich ständig kurzfristig ändernden Rahmenbedingungen die finanzielle Planbarkeit. Einerseits müssen die Klubs bis 15.10.20 ein aktualisiertes und revidiertes Budget für die Saison 20/21 beim Lizenzsenat der ÖFBL einreichen, andererseits gibt es noch keine Zusage der Regierung, die Kompensationszahlungen aus dem Sportfonds für Corona-Ausfälle nach dem 30. September weiterzuführen. Eine seriöse Planung ist so sehr schwierig! Markus Kraetschmer bringt es auf den Punkt, was die neuen Corona-Regelungen bezüglich der Fußballspiele bedeuten: „So wird den Klubs zusätzlichen finanziellen Schaden zugefügt, der hoffentlich durch eine Verlängerung der Entschädigungszahlung aus dem Sportligen Covid-19-Fonds der Bundessport GmbH zumindest finanziell abgegolten wird.“