Braunöder: Senkrechtstarter mit Austria-DNA Matthias Braunöder durchlief seit der U9 alle Nachwuchs-Teams von Austria Wien. In den letzten Wochen spielte er sich in die Mannschaft von Trainer Manfred Schmid, stand zuletzt dreimal in Folge als zentraler Mittelfeldspieler in der Startelf. Der 19-Jährige erzählt, wie ihm der steile Aufstieg gelang und wie einst alles mit seinem Vater in Wien-Favoriten begann. Sein Bundesliga-Debüt feierte Braunöder in der Vorsaison am 26. Jänner mit einem Kurzeinsatz beim 4:0-Sieg bei der Admira. Am Beginn dieser Saison sammelte der 19-Jährige zunächst im Cup (Spittal/Drau, Kapfenberg) und in der Meisterschaft gegen Salzburg, Sturm und LASK als Joker Einsatzminuten. Seit dem Hartberg-Spiel stand Braunöder nun dreimal in Folge in der Startelf von Trainer Manfred Schmid: Seite an Seite mit Teamkollegen, die er aus vielen gemeinsamen Jahren in der Austria-Akademie kennt: „Ich sehe es als Privileg – so haben wir es uns als Nachwuchsspieler erträumt“ „So haben wir es uns als Nachwuchsspieler einmal erträumt. Ich sehe es als Privileg, dass wir Jungen aus der Austria-Akademie zurzeit die Chance haben, so früh in der Kampfmannschaft von Austria Wien zu spielen. Trainer Manfred Schmid schenkt uns viel Vertrauen und gibt uns die nötige Zeit, um Fehler zu machen. Gleichzeitig verlangt er auch sehr viel von uns – auch, dass wir als Jungen mehr machen als arrivierte Spieler – das ist auch gut so“, erklärt der violette Eigenbauspieler. Als Kind spielte Matthias Braunöder beim burgenländischen Verein SV Sigleß, aufgewachsen ist er im Nachbarort Krensdorf. 2001 meldete ihn sein Vater online beim Austria-Sichtungstraining an. Von 100 Kindern zählte Matthias Braunöder als 9-Jähriger zu den besten drei, die zum Probetraining eingeladen wurden. Nach ein, zwei Wochen bei der violetten U9 war für die Austria im April 2001 klar: Dieses Talent lassen wir uns nicht entgehen. Im Sommer ging Braunöder mit der U10 schon in der Meisterschaft auf Torjagd. Ab dann durchlief er jedes Nachwuchs-Team der Veilchen. „Milenko Acimovic und Thomas Jun waren damals meine Lieblingsspieler.“ Besonders einprägsam waren zwei Jahre: „Das erste in der Akademie, in der U15, weil wir bis zum Schluss um den Meistertitel gespielt haben - und die U18, weil ich da erstmals mit und gegen Ältere gespielt habe“, erzählt Matthias Braunöder, der die Austria-Spiele als Kind und Jugendlicher selbst oft als Zuschauer und Fan verfolgte: „Milenko Acimovic und Thomas Jun waren damals meine Lieblingsspieler. Im alten Stadion war ich sehr oft zuschauen.“ Das Ballsportgymnasium, Kooperationsschule von Austria Wien, schloss Braunöder letztes Jahr mit der Matura ab. Auch sportlich machte er 2020 einen großen Schritt nach vorne. Nach der Corona-Pause (März bis Juni 2020) startete Braunöder kurz vor seinem 18. Geburtstag bei den Young Violets richtig durch, etablierte sich als Stammspieler und absolvierte in zwölf Monaten (06/20-05/21) nicht weniger als 40 Spiele in der 2. Liga. „Ich sehe mich selbst als Box to Box Spieler“ „Ich war vorher schon am Sprung in die Mannschaft, habe dann in der Corona-Pause daheim Vollgas gegeben und war dadurch, als es wieder losgegangen ist, voll im Saft. Der Sprung von der U18 in den Profifußball zu den Young Violets war der größte. Das hat meiner Entwicklung sicher gutgetan“, erzählt Matthias Braunöder. Er ist seit Kindesbeinen im zentralen Mittelfeld zu Hause, spielte dort zuletzt neben Eric Martel. Gegen die Admira war er an beiden Austria-Toren beteiligt, den Treffer von Ohio legte er mit seiner Flanke direkt auf, auch bei Standard-Situationen übernimmt der 19-Jährige bereits regelmäßig Verantwortung: „Ich sehe mich selbst als 8er, als Box to Box Spieler, der im defensiven und offensiven Mittelfeld etwas einbringen kann“, erklärt Braunöder, der den Weg der Jugend, den die Austria einschlägt, richtig gut findet: „Wir wollen als Junge jetzt schon probieren, Verantwortung zu übernehmen“ „Alle Spieler sind hungrig, wollen sich weiterentwickeln. Die routinierten Spieler machen es auch richtig gut und probieren, uns bestmöglich zu führen. Wichtig ist, dass wir als Junge jetzt schon probieren, selbst Verantwortung zu übernehmen“, betont der Austrianer. Verantwortung übernahm Braunöder auch schon für Rot-Weiß-Rot. Bei der U17-EM 2019 führte Braunöder Österreich gegen Spanien, Italien und Deutschland als Kapitän an: „Das war eine der größten Erfahrungen meines Lebens, mich mit Gleichaltrigen aus diesen Top-Nationen zu messen. Auch die Quali am Weg zur EM war eine super Erfahrung“, schildert der 19-Jährige. Bis zur U18 durchlief er bisher alle Nachwuchs-Nationalteams des ÖFB. Der nächste Schritt wäre die U21. Für das Heimspiel gegen Ried (Samstag, 17:00 Uhr) gibt es nur ein Ziel: „Jeder erwartet sich endlich den ersten Heimsieg. Ich finde, den hätten wir uns schon verdient. Wir wollen den Sieg für unsere Fans holen. Wir wissen, dass es gegen Ried nicht leicht wird, wir müssen alles abrufen, dann können wir das Spiel gewinnen“, betont Matthias Braunöder.