Wohlfahrt: „Unser Sport wird mit Füßen getreten“ Unschöne Szenen wie es sie bereits nach fünf Minuten am Sonntag im Allianz Stadion gegeben hat, haben im Fußball nichts verloren. Darüber lässt auch Sportdirektor Franz Wohlfahrt keine Zweifel aufkommen. Die Vorfälle rund um das 325. Wiener Derby zwischen Rapid und dem FK Austria Wien sind noch immer sehr präsent. „Ich erwarte mir, dass die Gremien der Bundesliga angemessen reagieren“, sagte Wohlfahrt. Dem war vorausgegangen, dass Kapitän Raphael Holzhauser kurz nach dem Anpfiff bei der Corner-Fahne von mehreren Feuerzeugen aus dem Block der Heimfans getroffen wurde. In der 27. Minute wurden erneut Feuerzeuge und Gegenstände auf Austria-Spieler geworfen, daraufhin unterbrach Schiedsrichter Rene Eisner die Begegnung für fast zehn Minuten. Wohlfahrt: „Wir sind auch für die Sicherheit unserer Spieler verantwortlich. Solche Vorfälle können wir demnach nicht dulden, denn es ist unsere Aufgabe als Verantwortliche des Klubs, dass unsere Spieler ihren Beruf sicher ausüben können. Wir haben uns die TV-Bilder danach nochmals angesehen, einen Abbruch hätte wohl jeder vernünftige Mensch verstanden.“ Dass Holzhauser eine Fleischwunde von einem Wurfgeschoss erlitten hat, ist ein schockierendes Ergebnis, dem Sinn- und Verstandlosigkeit vorangegangen waren. „Unser Sport wird mit Füßen getreten. Und es ist nicht das erste Mal, dass es bei einem Spiel von uns bei Rapid massive Probleme gegeben hat. So etwas ist absolut inakzeptabel“, fährt der Sportdirektor fort. Im Interesse des österreichischen Fußballs muss es eine lückenlose Aufklärung dieser Vorfälle geben. „Es muss unser aller Ziel sein, dass ein Fußballspiel ein sicheres Erlebnis ist. Für die Zuschauer und für die Spieler. Deswegen sollte man alle Mittel ausnützen, die einem zur Verfügung stehen. Die Schwelle der Gewaltbereitschaft ist bei einigen sogenannten Fans offenbar extrem niedrig.“ Montagfrüh verfasste Holzhauser ein Statement, das er auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat. Darin erklärt er: „Ich habe durch mein Weiterspielen ein Zeichen für Fairness gesetzt und habe mir einmal mehr nicht den Spaß am Spiel nehmen lassen. […] Sobald Gewalt im Spiel ist, sollten wir uns alle distanzieren.“ Wichtig sei, keine Pauschalverurteilung vorzunehmen, sondern exakt gegen jene vorzugehen, die jedes Mal aufs Neue durch Gewalt und Unsportlichkeit auf sich aufmerksam machen. „Ich kämpfe für die Austria und mein Team und bedanke mich bei allen Fans, die diese Art von Gewalt nicht tolerieren.“ Der Linksfuß schreibt außerdem: „Ich als Spieler möchte mich wie jeder andere in seinem Beruf sicher fühlen und erwarte entsprechende Maßnahmen von den Vereinen und der Bundesliga.“ Abschließend hält unsere Nummer 26 auf seiner Facebook-Seite fest: „Ich wünsche uns allen eine schöne Woche und hoffe wir sehen uns am Samstag gegen LASK im Stadion!“