Stellungnahme zu Ausschreitungen beim Wiener Derby Bezugnehmend auf die Vorkommnisse und Ausschreitungen rund um das gestrige Wiener Derby möchten wir im Namen des FK Austria Wien wie folgt festhalten: Vorweg möchten wir ganz klar festhalten, dass wir die Vorfälle beim Derby im Ernst-Happel-Stadion auf das Schärfste verurteilen. Wir werden auch alles in unserer Macht stehende dafür unternehmen, um die Verursacher und alle Beteiligten umgehend ausforschen zu können und alle uns möglichen Schritte gegen diese Randalierer einzuleiten. Wir sind hier bereits mit der Exekutive und dem von Rapid angemieteten Sicherheitsdienst in sehr engem Kontakt und hoffen auf eine sehr rasche Offenlegung der Videomaterials und der Zeugenaussagen. Gibt es genaue Hinweise, werden wir handeln, das steht außer Diskussion. Wie immer bei unseren Heim- und Auswärtsspielen hatten wir aber auch beim gestrigen Derby unseren eigenen Ordnerdienst im Sektor der Austria-Fans. Wir wollen einen Teil der Austria-Fans von keiner Mitschuld freisprechen, allerdings möchten wir an dieser Stelle auch festhalten, dass leider auch einige ausländische Gruppierungen, mit denen es Fanfreundschaften gibt, im Stadion anwesend waren. Ebenso platzierten sich neben dem Austria-Fansektor offenbar gewaltbereite Fans (teilweise aus Ungarn) und heizten die Stimmung damit ebenso mit an. Die genauen Ermittlungen dazu sind aktuell noch voll im Gange. Ebenso wird untersucht, inwieweit der Ordnerdienst und die Exekutive die Vorfälle mit strengeren Kontrollen an den Eingängen bzw. mit anderen Maßnahmen deeskalierend agieren hätten können. Bereits jetzt konnten wir durch Sichtung von Fotomaterial zwei Personen eindeutig identifizieren, die mit Haus- und Stadionverbot belegt werden. Aktuell hatten wir bereits VOR dem Derby ca. 60 Haus- und 20 Stadionverbote ausgesprochen, die auch strikt exekutiert werden. Der FK Austria Wien tritt seit Jahren massiv gegen jede Form der Gewalt rund um Fußballspiele auf. Zahlreiche Initiativen, teilweise auch direkt vom FK Austria Wien ins Leben gerufen, werden umfassend unterstützt und unterstreichen die diesbezüglich klare Linie des Vereins. In den Klubstatuten finden sich, auch von Exekutive und Öffentlichkeit honoriert, weitreichende Bekenntnisse des FK Austria Wien gegen jede Form von Rassismus und Gewalt. Die Austria forciert seit Jahren internationalen Wissens-Austausch zu diesem Thema und nimmt in diesem Zusammenhang, auch in Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Kooperations-Partnern, eine Vorreiter-Rolle ein! Gemeinsam definierte man zudem in vielen Workshops eine Devise für das Zusammenspiel zwischen Fans und Klub bzw. Spielern, welches lautet: „Vertrauen, Verantwortung und Respekt.“ Als Austria haben wir ebenfalls klare Spielregeln aufgestellt, die heißen: „Keine Politik, keine Pyrotechnik und keine Gewalt im Stadion.“ Wir haben uns nach intensiver Zusammenarbeit mit unseren Gremien, dem BMI sowie der ÖFBL dazu entschlossen, dem internationalen Trend des Hooliganismus weiterhin aktiv entgegenzutreten, die Grundsätze des eigenen Klub-Leitbildes umzusetzen sowie sich auch weiterhin für ein friedliches Miteinander einzusetzen.   Klar ist: Hooliganismus hat bei uns keinen Platz! Deswegen ist es extrem wichtig, dass auch die Behörden derartige Fälle strikt verfolgen und strenge Strafen aussprechen. Als Klub können wir Hausverbote, Stadionverbote und Geldstrafen verhängen, dann sind die Behörden gefragt. Man muss Hooliganismus jedenfalls deutlich Einhalt gebieten und diese ausübenden Leute als Sicherheitsrisiko einstufen. Gibt es klare Hinweise, werden wir solche Leute natürlich aus dem Stadion verbannen, das steht außer Diskussion. Wenn ausgerechnet der Sport missbraucht wird, um Formen von Radikalismus zu transportieren, ist das eine Schande für unseren Fußball. Wer Radikalismus ausleben will, gehört auf keinen Fußballplatz!